In einer Sporthalle dient ein grauer Filzvorhang als Raumteiler. Die erste Kameraeinstellung beginnt bei geschlossenem Vorhang (Abb.1). Kurz bevor die Bewegung sichtbar wird, setzt bereits das Motorengeräusch ein. Beim Nachobenziegen faltet sich der Vorhang ähnlich einer Ziehharmonika ineinander. Am unteren Rand des Vorhangs sind Ausbesserungen in Form von dunkleren Flicken deutlich zu erkennen. Kurz bevor sich der Vorhang auf halber Höhe befindet, wird ein zweiter Vorhang sichtbar und dahinter nach unten gelassen. In der Zwischenzeit wird die Sicht in die Halle freigegeben Der Fußboden besteht aus grauem Linoleum, der durch das einfallende Licht der rechten Fensterfront stark spiegelt. An der rückwärtigen Wand sind farbige Turnmatten zu beiden Seiten des Fußballtores aufrecht gegen die Wand gestellt. Die Wandverkleidung besteht aus Klinkerbacksteinen in rötlichbeiger Färbung (Abb.2). Nur wenn der vordere Vorhang fast hochgezogen ist, wird die Decke zwischen den Vorhängen sichtbar. Sie besteht aus grauen gitterartigen Lamellen, auf der mittig doppelreihig weiße Striche aufgebracht sind. In den durch die Strichlinien abgeteilten drei Deckenzonen befindet sich jeweils mittig eine quadratische Aussparung für die Beleuchtung (Abb.3) Das Video ist beendet nachdem der vordere Vorhang vollständig nach oben gezogen ist, beziehungsweise der hintere Vorhang vollständig nach unten gelassen wurde, was hierbei zeitgleich erfolgt.
Dieter Kiessling studierte von 1978 – 1986 an der Kunstakademie Münster parallel Sport und Kunst. Während seiner Studienzeit hat er als Trampolinassistent in dieser Sporthalle gearbeitet. Durch wöchentliches Beobachten in der Turnhalle wuchs die Inspiration die bei der Teilung des Raumes entstand. Die Materialität des grauen Filzvorhangs war für ihn ein wichtiges gestalterisches Element. Dabei war er jedoch nicht bewusst auf der Suche nach einer passenden Turnhalle, da er mit den Gegebenheiten dieser Halle bestens vertraut war. Kiessling studierte in der Bildhauerklasse, dadurch hatte er, was "die Einarbeitung in Studioabläufe und Editing zum damaligen Zeitpunkt betraf, relativ vereinfachte Anforderungen.